Glücksspielsucht hat auch massive Auswirkungen auf Familie und den Freundeskreis der Betroffenen. Häufig wissen sie lange nicht, wieso das Geld knapp ist oder warum Betroffene keine Zeit mehr haben und sich verändern.
Um nicht lügen zu müssen und aus Scham über die Erkrankung ziehen sich viele Angehörige aus ihrem sozialen Umfeld zurück und geraten in soziale Isolation. Durch das Glücksspielverhalten der Betroffenen entsteht für Angehörige außerordentlicher Stress, der sich auch auf ihre eigene Gesundheit auswirkt (Vertiefung in Modul 1).
Zudem übernehmen Angehörige häufig Aufgaben der betroffenen Spieler/-innen, um diese zu entlasten (Vertiefung in Modul 2).
Die Erkrankung hat Einfluss auf die Beziehung zwischen Betroffenen und Angehörigen: So kommt es beispielsweise zu Vertrauensverlust, Lügen/Unehrlichkeit und dem Verlust von Respekt (Vertiefung in Modul 3).
Viele Angehörige kommen für den gemeinsamen Lebensunterhalt auf und nehmen drastische finanzielle Einschränkungen in Kauf. Des Weiteren versuchen sie häufig, die Betroffenen zu schützen, indem sie beispielsweise vor der eigenen Familie, vor dem Freundeskreis oder vor dem Arbeitgeber Ausreden für das Spielverhalten finden. In der Dynamik, die entsteht, wenn Menschen in der Familie oder im Freundeskreis Probleme mit dem Glücksspielen haben, bekommen Angehörige zudem häufig von verschiedenen Seiten Schuld für das Glücksspielverhalten zugeschrieben (Vertiefung in Modul 4).